Neue Spielzeit 2025/26 vorgestellt

23. Mai 2025

Hier können Sie das neue Spielzeitheft für die Spielzeit 2025/26 herunterladen.

 

Am Freitag stellte Intendant Lajos Wenzel im Beisein von Kulturdezernent Markus Nöhl mit den Spartenleitungen des Theaters das Programm der Spielzeit 2025/26 des Theaters Trier vor. Die erste Saison unter der alleinigen Intendanz von Wenzel ist wie gewohnt geprägt von einer großen Vielfalt, die das Theater mit Klassikern und Überraschungen, Unterhaltung und Anspruch erneut zu einem Theater für alle macht.

 

Mit einer großen Vielfalt in Themen, Formen und Angeboten geht das Theater Trier in die Spielzeit 2025/26. In seiner ersten alleinigen Spielzeit möchte Lajos Wenzel den in den letzten Jahren erfolgreichen Weg weiter beschreiten und mit neuen Formaten ergänzen. „Die vergangenen Spielzeiten führten so viele Menschen ins Theater Trier wie seit vielen Jahren nicht mehr. Auch in Zukunft wollen wir ein Theater für alle sein. Dazu bieten wir ein ausgewogenes Programm für langjährige Theatergänger und neue Neugierige; ein vielseitiges Angebot für Kinder und Jugendliche und für alle Menschen aus Trier und der Region“, sagte Wenzel. Der Spielplan solle zum Fragenstellen anregen, Zuhören fördern und das Leben in all seiner Vielfalt auf die Bühne bringen. „Im Theater werden die Themen unserer Zeit reflektiert. Wir laden zum Austausch und zur Gemeinschaft und zum gemeinsamen Erlebnis“, so Wenzel. Dafür kann das Theater noch eine Saison das Großen Haus nutzen. Die kommende Spielzeit ist voraussichtlich die letzte, die vor der anstehenden Generalsanierung noch komplett im Haus am Augustinerhof bestritten wird.

Kulturdezernent Markus Nöhl hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Theaters für die Stadt Trier und die Region hervor. „Trier ist ein kulturelles Oberzentrum und in dem reichen Angebot nimmt das Theater einen wichtigen Platz ein. Über eine halbe Million Menschen leben in der Region, für die das Theater ein Anlaufpunkt ist, wenn es um Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Konzerte geht. Die Künstlerinnen und Künstler des Theaters leisten eine großartige Arbeit und liefern damit die kulturelle Grundversorgung der Region.“ Dazu zähle ebenso die kulturelle Bildung, die junge Menschen für Theater begeistere und einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leiste.

 

Programm zum Berühren und Begeistern

Mit über 50 verschiedenen Stücken und Konzerten, ergänzt mit noch einmal rund 50 ganz unterschiedlichen Begleitformaten und Programmen ist das Angebot des Theaters Trier in der kommenden Spielzeit wie gewohnt breit aufgestellt. Dabei stellt das Theater Fragen, die die Menschen bewegen und sie in den unterschiedlichsten Produktionen von Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Konzert und den Angeboten für Kinder und Jugendliche zusammenbringen.

Fraglos gehört Benjamin Brittens Mystery-Oper „The Turn of the Screw“ zu einer der faszinierendsten Opern der Musikgeschichte. Die trierische Erstaufführung verbindet als spannender Auftakt in die Spielzeit die Geschichte zwischen Natürlichem und Unnatürlichem und lässt niemanden unberührt. Um große Gefühle geht es auch bei Giuseppe Verdis Meisterwerk „La Traviata“, dem Inbegriff der romantischen italienischen Oper, die im November Premiere feiern wird. Im Dezember inszeniert Intendant Lajos Wenzel mit „My fair lady“ das bis in die eingängig-abwechslungsreichen Lieder hinein höchst erfolgreiche Musical – ein pointiert satirisches Sittengemälde und eine starke Liebesgeschichte. Mit „Die Entführung aus dem Serail“ steht auch in der kommenden Spielzeit wieder eine Oper Mozarts auf dem Spielplan. Ab Februar 2026 kann man erleben, wie Mozart sämtliche Register seines Könnens gezogen und so eine seiner erfolgreichsten Opern überhaupt komponiert hat. Weniger gespielt, aber sicherlich ein Höhepunkt seines Schaffens: „Königskinder“ von Engelbert Humperdinck war 1910 ein Überraschungserfolg in New York. Die Zeitungen schrieben von der wertvollsten Oper der nachwagnerschen Zeit. In Trier wurde die Rarität zuletzt 1961 aufgeführt.

Die drei Ballettabende werden große Werke und Emotionen der Film-, Musik- und Literaturgeschichte für das Publikum auf ganz neue, ganz besondere Art erlebbar machen. Am 27. September verbinden Ballettdirektor Roberto Scafati und Maura Morales zwei legendäre Werke zu einem Tanzabend: Fellinis Film „La Strada“ und Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“. In beiden Werken geht es um Liebe und das Opfer, das für jemand anders oder die Gemeinschaft erbracht wird. Aus der bunten Zirkuswelt des großen Zampanò und dem ungestümen Wechsel der Natur ziehen die beiden Inspiration für einen spannenden Tanzabend. In „Liebesgeflechte“, das erneut die die Europäische Kunstakademie als Tanzraum erschließen wird, zeigen zwei Choreografinnen in der Uraufführung, welche verschiedenen Formen die Liebe annehmen kann. Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“ ist ein Meisterwerk der mittelalterlichen, der Weltliteratur. Scafati folgt in seiner Uraufführung dem Dichter hinab in die Hölle und begleitet ihn hinauf in die höchsten Himmelssphären.

Die Schauspielproduktionen der kommenden Saison gehen einmal mehr vom gegenwärtigen Boden der Tatsachen aus. Mal unterhaltsam-komisch, mal mit kritischen Tönen bleibt das Schauspiel am Puls der Zeit. George Orwells „Animal Farm“ ist am 11. Oktober die erste Premiere der Sparte. Die parabelhafte Fabel auf totalitäre Regime stellt die noch immer aktuellen Fragen und trifft damit genau ins Herz der Gegenwart. In der Europäischen Kunstakademie startet das Schauspiel mit der schwarzhumorigen und hochtourigen Komödie „Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!“, die nach dem Publikumsrenner „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“ erneut François Camus inszeniert. Mit ebenso viel Humor wagt „Der Fiskus“ einen Blick in die deutsche Finanzbehörde und ihren ganz eigenen bürokratischen Wahnsinn.

Mit Henrik Ibsens „Ein Volksfeind“ und William Shakespeares großem Klassiker „Hamlet“ werden zwei bedeutende Stücke der Literaturgeschichte gespielt. Einen Blick in die Zukunft wagen die Stücke junger Autorinnen und Autoren in „Victory im Sonnengruß“ und „Planet B“. Deborah von Wartburg, die in Trier für ihr Stück den Else Lasker-Schüler-Stückepreis gewonnen hat, schaut in die Zukunft und fragt sich, wie die Digitalisierung das Zusammenleben verändert und wie Demokratie in Zukunft aussehen wird. Für „Planet B“ kommt Manfred Langner als Regisseur zurück nach Trier und bringt eine Satire auf den Menschen und seinen Umgang mit dem Klimawandel ins Große Haus. Voller sarkastischem Endzeithumor werden in der hintersinnigen Science-Fiction-Komödie die letzten Tage der Menschheit noch einmal durchgespielt.

Ein besonderer „musikalisch-komödiantischer Abend“ ist die von Ulf Dietrich geschriebene und inszenierte Stückentwicklung „Doppelkopf“. Giovanni Rupp und Stephan Vanecek spielen im Kasino am Kornmarkt zwei Imitatoren von Berühmtheiten in einem schäbigen Hinterzimmer, die mit einer Mischung aus Melancholie und Witz einen blühenden Abend lang über Leben in der zweiten Reihe erzählen.

Das Programm des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier zeigt sich gewohnt vielseitig. Mit acht Sinfoniekonzerten, den beliebten Mixed Zone-Konzerten, kleineren Formaten wie Kammermusik und Klassik um 11 stellte GMD Jochem Hochstenbach den abwechslungsreichen Konzertspielplan vor. Besondere Höhepunkte werden sicher Beethovens 9. Sinfonie und auch das Jubiläumskonzert zum 10. Geburtstag des Kinder- und Jugendchores sein.

 

Neue Formate

An erfolgreichen Formaten wie dem Fringe Festival wird das Theater auch in Zukunft weiter festhalten und sie mit neuen Konzepten ergänzen. Auch das erfolgreiche Open-Air wird im Jahr 2026 wieder stattfinden. Allerdings nicht wie in den beiden vorangegangenen Jahren als Abschluss der Spielzeit, sondern, aufgrund der frühen Sommerferien, im August als Auftakt in die Saison 2026/27. Worauf sich das Publikum des beliebten Freilichttheaters freuen kann, wird zum Vorverkaufsstart im Dezember verraten. Neu im Programm sind etwa das Late Night-Format „Black Box“, das dreimal in der Spielzeit stattfinden wird. Ensemblemitglieder und Mitarbeitende des Theaters laden zu einem Abend voller Überraschungen ein, bei dem das Publikum vorab nicht weiß, was es erwartet – sicher ist nur eines: nichts ist sicher. Zum ersten Mal wird es auch eine große Erstsemesterparty im Theater geben, die von den ASten der Uni und der Hochschule zusammen geplant wird.

Im Mai lädt Roberto Scafati, der mit seiner Company regelmäßig zu Gastspielen eingeladen wird, selbst zur internationalen Tanzgala. Mit internationalen und nationalen Ensembles und Gruppen aus der freien Tanzszene der Großregion verbindet der einzigartige Abend klassischen und zeitgenössischen Tanz. Eines der Highlights der Saison wird sicher auch das Karnevalskonzert Ende Januar 2026 sein. In Kooperation mit der KG Heuschreck liegt die Große Bühne fest in Narrenhand und feiert mit Tanz, Musik und vielen Gruppen und Vereinen den Auftakt in die fünfte Jahreszeit.

Neben den Neuheiten des Spielplans, die von Ballettdirektor Roberto Scafati, Schauspieldirektorin Elisa von Issendorff und GMD Jochem Hochstenbach präsentiert wurden, stellte Lajos Wenzel Eva Gaertner vor. Im Juli beginnt Gaertner als geschäftsführende Direktorin am Theater Trier. Bereits im Februar wurde bekanntgegeben, dass Elisa von Issendorff die Leitung der Schauspielsparte ab der Spielzeit 2025/26 übernehmen werde.

Endlich da: Das Spielzeitheft für die Saison 2025/26 ist da – zunächst online, dann auch gedruckt! Stöbern Sie schon jetzt im Netz rein.
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