Die Ärztin

Premiere

28.03.2024

19:30 Uhr
Europäische Kunstakademie

„Die Presse liebt Stories über Ethik in der Medizin, wir geben also eine gute Zielscheibe. Wissenschaft gegen Glauben.“

Schauspiel von Robert Icke
Sehr frei nach Professor Bernhardi
von Arthur Schnitzler

Prof. Ruth Wolff ist eine säkulare Jüdin, die eine der renommiertesten Kliniken des Landes leitet, mit ihrem Team über Alzheimer forscht und für den Nobelpreis im Gespräch ist. Als sie einen Priester daran hindert, das Zimmer eines Mädchens zu betreten, das nach einem heimlichen Abtreibungsversuch im Sterben liegt, führt dieser Vorfall zu einem gigantischen Eklat. Ruths Karriere gerät unter Druck, genauso wie das gesamte Institut. Die ersten Attacken kommen zunächst aus Ecken, die naheliegen: Antisemiten, Kirchenvertreter, Abtreibungsgegner. Aber bei denen bleibt es nicht lange, denn der Priester, dem Professor Wolff den Zutritt verwehrt hat, ist Schwarz, und nun steht zusätzlich der Vorwurf des Rassismus im Raum. Aber Ruth Wolff weigert sich, eine Entschuldigung abzugeben. Sie will sich auch nicht als jüdisches Opfer antisemitischer Angriffe darstellen lassen, denn sie ist nicht religiös. Lange ist Wolff überzeugt, dass sie es sich erlauben kann, sich aus den identitätspolitischen Querelen und Machtspielen herauszuhalten. Aber da täuscht sie sich.

Arthur Schnitzlers Professor Bernhardi ist in neuem Gewand und von unglaublicher Aktualität zurück auf deutschen Bühnen, in die Moderne verfrachtet vom britischen Autor und Regisseur Robert Icke. In seinen Bearbeitungen sucht er nach den radikalen Impulsen des Originals im Kontext seiner Zeit, um sie für ein heutiges Publikum erlebbar zu machen. Die komplexen Zusammenhänge und Fragestellungen von medizinischer Ethik, ökonomischem Druck, Identitätspolitik und toxischen Öffentlichkeitsdiskursen entfalten sich. Ob sich dabei auch die Gefahren selbstgerechter Vernunft offenbaren, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Ärztin nimmt sich der Frage nach Moral und menschlichem Handeln an und wirft einen Blick auf die komplexe Diskussion um Gender-, Identitäts- und soziale Fragen.

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28.03.2024

19:30 Uhr

Achtung: Das Schauspiel „Furor“ am Sonntag, den 28. Mai muss leider krankheitsbedingt abgesagt werden. Wir bitte um Ihr Verständnis.