Extrem teures Gift
22.12.2023
„… und dann ist etwas passiert. Etwas ganz Schlimmes. Als öffne jemand die Büchse der Pandora.“
Schauspiel von Lucy Prebble
Deutsch von Michael Raab
Der Giftanschlag auf Alexander Litwinenko erregte 2006 auf der ganzen Welt großes Aufsehen. Litwinenko, Ex-Geheimdienstmitarbeiter und russischer Dissident, lebte zu dieser Zeit mit seiner Frau Marina in London, als er in einem Hotel eine Tasse mit radioaktivem Polonium 210 vergifteten Tee trinkt. Wenige Tage später stirbt er im Krankenhaus. Die Ermittlungen der britischen Behörden werden zu dem Ergebnis kommen, dass der Mord an Litwinenko die terroristischen Mordanschläge auf andere Kreml-Kritikerinnen und -kritiker vorwegnahm: Alexej Nawalny sowie Sergej Skripal und seine Tochter Julia wurden mit Nowitschok vergiftet, wobei alle drei mit Glück überlebten.
Das Schockierende: In jedem dieser Fälle führt die Spur in den Kreml und somit direkt zum russischen Staatschef Wladimir Putin, der wie ein Puppenspieler die Fäden in der Hand zu halten scheint.
Der ehemalige Moskau-Korrespondent des Guardian, Luke Harding, hat den Fall Litwinenko 2016 in seinem Buch A Very Expensive Poison aufgearbeitet, das die britische Autorin Lucy Prebble als Vorlage für ihr neues Theaterstück verwendete. Herausgekommen ist eine spannende Chronik, in der der Ex-Spion Litwinenko im Wettlauf gegen die Zeit versucht, seinen eigenen Mord aufzuklären und seine Frau darum kämpft, die Mörder ihres Mannes zur Rechenschaft zu ziehen.
Extrem teures Gift ist spannungsgeladener Politthriller, skurrile Farce und präzise dokumentarische Spurensuche zugleich. Dazu zeichnet Lucy Prebble ein sensibles Portrait des leidgeprüften Paares Alexander und Marina Litwinenko.
Pressestimmen:
„Das Drama erzählt dokumentarisch-unterhaltsam, wie Litwinenko bei seiner Arbeit für den russischen Geheimdienst hinter die Machenschaften der russischen Regierungsbehörden kommt – und damit gefährlich für sie wird.“
(tagesschau.de)
„Ein extrem wichtiges Stück über ein politisches Verbrechen, das in der Rückschau noch bedeutsamer erscheint, weil sich an ihm die Menschenverachtung, des „Systems-Putin“ paradigmatisch abläsen lässt, und ein extrem packender, auf akribische Weise dokumentarischer Polit-Thriller über ein bewegendes menschliches Schicksal, das niemanden kaltlassen kann..“
(Alexander Scheidweiler auf lokalo.de)
„Das Schauspiel überzeugte mit Charme und einer Menge Humor. Obwohl es dabei ein Thema behandelte, bei dem einem normalerweise nicht zum Lachen zumute ist.“
(Rainer Nolden im Trierischem Volksfreund)
Radiobeitrag Antenne Trier:
Besetzung:
Alexander Litwinenko: Thomas Jansen Marina Litwinenko: Carolin Freund Detective Inspector Hyatt u.a.: Barbara Ullmann Wladimir Putin u.a.: Friederike Majerczyk Andrei Lugowoi u.a: Giovanni Rupp Ben Emmerson, Dr. Virchis Kamischnikow u.a.: Klaus-Michael Nix Boris Beresowski, Dr. Gent, Mario Scaramella u.a.: Michael Hiller Sergei Orlow, Prof. Dombey, Martin u.a.: Raphael Christoph Grosch Dr. Gunner, Dimitri Kowtun u.a.: Stephan Vanecek Schwester Rezan, Natalia u.a.: Tamara Theisen Galinda: Ruth Winady In weiteren Rollen: Jonas Lechler, Octavio Maytin-Justiniani
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden und 30 Minuten inkl. Pause
19:30 Uhr
19:30 Uhr
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