Inmitten eines dunklen Waldes steht verloren ein einsamer Mann: Dante. Ein gescheiterter Schriftsteller und Politiker, verbannt aus seiner Heimatstadt Florenz. Er ist in Ungnade gefallen und vom rechten Pfad des Strebens abgekommen. Dante weiß nicht, wohin mit sich, er ist hoffnungslos. Und so kann er gemeinsam mit seinem Wegbegleiter Vergil, seinem dichterischen Vorbild, das durchschreiten, was sonst nur jenen vorbehalten ist, die alle Hoffnung haben fahren lassen: Er tritt durch das Tor zur Hölle.

Neun Höllenkreise steigt Dante hinab, begegnet zahlreichen Verdammten und erreicht das Fegefeuer, bevor er anschließend den Läuterungsberg bezwingt, das irdische Paradies erreicht und, weil das noch nicht genug ist, neun Himmelssphären durchkreuzt auf der Suche nach der ewigen Seligkeit und seiner Jugendliebe Beatrice.

Dante Alighieri inszeniert sich in der Divina Commedia, einem der bedeutendsten Werke der Weltliteratur und Meisterwerk der mittelalterlichen Dichtung aus dem frühen 14. Jahrhundert, als Held einer spektakulären Jenseitsreise. Er sucht nach der Antwort auf die Frage: Wohin geht der Mensch und was hat er noch zu bedeuten, wenn er einmal nicht mehr ist?

Roberto Scafati bringt das göttliche Werk der italienischen Kunst- und Literaturgeschichte als Ballett neu auf die Bühne und übersetzt die so plastisch geschilderte Jenseitsreise des Mittelalters in einen eindrucksvoll modernen, diesseitigen Ballettabend.