Im Jahr 2064 reguliert eine KI das gesamte (Zusammen-)Leben der Menschen: Sie bestimmt, welche Informationen, welche Nahrung oder Yoga-Übungen gerade gut für jeden Einzelnen sind. Politische Entscheidungen werden von Algorithmen generiert und den Usern angepasst abgefragt. Für ein angenehmes und gesundes Leben muss niemand mehr die Wohnung verlassen – ein willkommener Komfort, zumal in der analogen Realität zu viele Gefahren drohen.

In dieser überregulierten, emotionslosen Welt ist die Werbeagentur, in der Marie mit ihrem Team arbeitet, nahezu überflüssig geworden. Um endlich wieder Aufträge zu erhalten, beschließen sie, die menschengemachte Politik wieder zurückzubringen. Die charismatische Polit-Figur Victory soll die öffentliche Debatte und die damit verbundenen Gefühle anheizen, um Werbung wieder wirksamer zu machen. Ein Nerv scheint getroffen: Victory gewinnt schnell an Einfluss und das Experiment der Werbeagentur gerät außer Kontrolle. Die inszenierte Figur entwickelt eine eigene Dynamik. Sie wird verführerisch, populistisch, gefährlich.

Wer trifft die besseren Entscheidungen – Menschen oder Maschinen? Und was bleibt von der Demokratie, wenn Emotionen oder Algorithmen die Welt steuern? Victory im Sonnengruß wirft unterhaltsam und kritisch einen Blick auf die gesellschaftlichen Folgen zunehmender Digitalisierung – zwischen Selbstbestimmung, Manipulation und der Macht der Gefühle.