Die Leiden des jungen Werther

15.03.2024

10:00 Uhr
Europäische Kunstakademie

Schauspiel nach dem Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe
Theaterfassung von Ingrid Gründisch
Theater Trier

Werther liebt Lotte. Lotte liebt ihren ­Werther auch irgendwie, nur ist das wie so oft nicht ganz so einfach – schließlich gibt es da noch Albert, mit dem Lotte eigentlich zusammen ist und den sie bald heiraten wird. Werthers Versuch, sich aus der wachsenden wie aussichtslosen Leidenschaft zu lösen, misslingt. Er berichtet in zahllosen Briefen einem engen Freund von seiner Seelenqual. Die Briefe zeigen ihn als hoffnungslos Liebenden, der innerlich von der Unkontrollierbarkeit seiner Gefühle zerrissen wird, von seinem Hass auf die bornierte Wirklichkeit, und seiner Einsamkeit, die ihm das Gefühl gibt, ewiger Außenseiter zu sein. So endet ­Werthers Liebesrausch in dem Moment, als er erkennt, dass man die Realität nicht wegträumen kann, in der für ihn einzig möglichen Konsequenz: seinem Freitod.

Ist es wirklich Liebe, die den jungen ­Werther treibt und sein Handeln lenkt? Oder beginnt das Leid einer unglücklichen Liebe nicht in einer unerfüllten Liebe zu sich selbst? Wie würden wir eine solche Person bewerten, wäre sie aus Fleisch und Blut und nicht Goethes Feder entsprungen? Als empfindsamen Romantiker oder krankhaften Narzissten?

Die Leiden des jungen Werther wurde 1774 in ganz Europa zur literarischen Sensation und machte den erst 25-jährigen Goethe über Nacht zum Star der jungen Stürmer und Dränger. Die Geschichte um den jungen Mann, den seine unerwiderte Liebe schlussendlich in den Selbstmord treibt, wurde zum Vorbild und zur Inspiration für viele unglücklich Liebende und löste nach der Veröffentlichung des Romans im Jahr 1774 eine regelrechte Suizidwelle aus.

Es ist der leidenschaftlichste, vielleicht aber auch gefährlichste Traditionstext der deutschen Sprache: Mit keinem anderen Werk wurde der Autor zeitlebens so populär. Zu Recht, denn die tragische Geschichte Werthers steht stellvertretend für die immerwährende Suche einer jungen Generation nach sich selbst und der Wahrheit der Liebe.

 

Pressestimmen:

„Eine Inszenierung wie aus einem Guss.“

(Hanne Krier im Trierischen Volksfreund)

 

Einführung von Dramaturgin Karen Schultze:

 

Radiobeitrag Antenne Trier:

DIE NÄCHSTEN TERMINE

15.03.2024

10:00 Uhr