Rituale

2023

Grosses Haus

Wenn man den Zwang,
dem man unbewusst unterworfen ist, als Freiheit empfindet, ist das das Ende der Freiheit.
-Byung-Chul Han-

Ein Ballettabend von Mauro Astolfi und Roberto Scafati

Die Sehnsucht nach Ritualen in unserer durchrationalisierten Welt ist offensichtlich. Ob Yoga oder Gottesdienst – Rituale bieten Wiederholung und damit Verlässlichkeit, schaffen Ruhe im Chaos und vor allem bestätigen sie uns in unserer Identität und Zugehörigkeit. Allerdings kann die Lust am Kontrollverlust auch oft in weniger friedliche Absicht übergehen und das Bedürfnis nach Tradition in Engstirnigkeit enden. Wie also kann man Gemeinschaft ohne Abgrenzung gegenüber anderen schaffen und können Rituale dabei helfen, den eigenen Horizont zu erweitern statt ihn zu verengen?

Für diesen Doppelabend hat Roberto Scafati den international renommierten Choreografen und Leiter des Spellbound Contemporary Ballet Mauro Astolfi gewinnen können. Während dieser sich mit dem Loslösen von obsessiven Handlungen und engstirnigen Sichtweisen beschäftigt, wendet sich Scafati dem verführerischen Sog der Masse zu, immer an der Grenze zum eisernen Griff. Beide Positionen vereint die Frage, wie man die eigene Freiheit und ein Gemeinschaftsgefühl zusammenbringen kann. Zwei Uraufführungen mit ebenso spektakulären wie einfachen Bühnenbildern des Lichtdesigners Marco Policastro und der Bühnenbildnerin Yoko Seyama sowie einer Auftragskomposition des Komponisten Dirk Haubrich.

Aufführungsdauer ca. 1 Stunde 45 Minuten inklusive einer Pause

©Bettina Stöß

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Leitung

Choreografie
Roberto Scafati
Komposition
Bühne
Marco Policastro
Yoko Seyama
Kostüme
Mona Hapke
Rosa Ana Chanzá